Balthasar status quo

Ich habe mich heute mit einem Update zu Balthasar im Tierquartier gemeldet. Und da die Mail sehr gut unsere derzeitige Lebenssituation beschreibt, möchte ich ihn auch gerne hier veröffentlichen.

„Liebe […]

wir möchten uns mal gerne mit einem Update zu Balthsar melden.

Es ist einfach nur unglaublich und faszinierend zu beobachten, was er in der kurzen Zeit, die er bei uns ist, schon alles gelernt hat. Wir haben zwei Treppenstufen, die in die Wohnung führen, die er inzwischen mühelos benutzt. Seit 1 1/2 Tagen springt er selbstständig auf die Couch, schläft auch dort – siehe Foto anbei. Gestern haben wir über eine Stunde auf der Couch zu dritt gekuschelt. Wenn er schnurrt (!) vibriert fast die ganze Wohnung. Er maunzt hie und da, verbale Hauptkommunikation erfolgt aber weiterhin über Gurren. Seine Augen haben sich verändert: Sie reagieren – zwar zeitverzögert aber doch beständig – auf Helligkeit. Er scheint auch zunehmend visuell mehr zu sehen. Sein momentanes selbstgewähltes Training: Balancieren.

Wohl das Wichtigste: Er bringt sich die Sachen alle selbst bei. Es gibt etwas, das er dann unbedingt tun will, das ihn sehr beschäftigt und für das er eine Lösung finden möchte. Und dann probiert er so lange, bis er es kann. Er ist so unglaublich hartnäckig und zäh. Scheitern kennt er irgendwie nicht. Es frustriert ihn auch nicht, wenn er etwas nicht gleich schafft. Er probiert einfach weiter. Inzwischen kann er auch echt gut entspannen. Er schläft nun doch seit ca. 3 Stunden auf der Couch, während wir gegessen und herumgeramscht haben, [die Liebste] musste dann auch zur Arbeit fahren, was ihn auch nicht weiter irritiert hat.

Das Zusammenleben verläuft aber nicht immer reibungslos. Er attackiert gerne Beine, beißt leider auch recht grob zu. Wir entziehen ihn dann immer das jeweilige Körperteil und ignorieren ihn ein bisschen, bis er sich wieder beruhigt hat. Er versucht auch zunehmend Alternativen zu finden, in die er reinbeißen kann, wenn ihn seine Emotionen überfallen. Wir arbeiten daran und es wird langsam, sehr langsam aber doch besser.

Problematisch ist weiterhin das Klo. Derzeit geht er maximal zwei Mal am Tag pinkeln. Und das erst zwei oder drei Mal ins Katzenklo. Genauso auch seine Fäkalien. Da sind wir gerade noch ein bissi mehr ratlos. Alle Tipps, wie die Benutzung eines Kisterls antrainiert werden kann, richten sich an nicht-behinderte Katzen. Das ist alles viel zu normativ. Er hat heute Morgen deutlich signalisiert, dass er aufs Klo muss; alle Versuche, ihn aufs Kisterl zu setzen, haben in Aggression und Unverständnis gemündet. Was ich ihm auch nicht verübeln kann. […]“

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